Grenzenlose Vielfalt kann Fluch oder Segen sein

Um nicht nach dem Abi plötzlich festzustellen: „Huch, was mach ich jetzt?“ – Dafür gibt es die Berufsorientierungstage an den Berufsbildenden Schulen in Friesoythe. Bereits zum elften Mal organisiert Lehrer Frank Richter die zwei Tage, in denen knapp 16 Unternehmen, Hochschulen und Ausbildungsformen sich allen Zwölftklässlern vorstellen. Gestern am Montag, 22. Oktober, ging es los, heute folgt auch noch Programm.

„Für viele Schüler ist es schwierig, sich zu entscheiden, zu vielfältig sind die Möglichkeiten“, weiß Richter. Eine, die aber schon einen genauen Plan hat, ist Michelle Andres. Die 17-Jährige will Humanmedizin studieren. „Das weiß ich seit der dritten Klasse. Mein Papa arbeitet auf dem Bau und bekommt oft Schnittwunden. Schon als Kind hat mich die Vorstellung fasziniert, Menschen zu heilen“, sagte die Schülerin.

Andreas Rügen (v.l.) informiert die Schüler Orhan, Niklas und Helmut über die Hochschule Emden/Leer.
Bild: Freya Adameck

Zum ersten Mal sind dieses Jahr auch Berufe aus dem Bereich Gesundheit und Soziales vertreten, denn seit einem Jahr kann an den BBS auch ein Abitur in diesem Schwerpunkt absolviert werden. So stellte sich Maria Steenken vom Caritas Verein Altenoythe vor und informierte über Berufe wie Heilerziehungspfleger, Sozialpädagoge oder die Möglichkeit eines Freiwilligen sozialen Jahres.

Orhan Akbulut weiß auch, was er werden will: Krankenpfleger. „Ich habe schon zwei Jahre einem Arzt assistiert und ein Praktikum im Krankenhaus gemacht“, sagte der 19-Jährige. Eine Ausbildung im Krankenhaus in Leer fände er optimal. Sein Klassenkamerad Helmut Jake Memering ist dagegen noch unsicher. Zusammen hörten sich die beiden den Vortrag der Hochschule Emden/Leer an. Da referierte der wissenschaftliche Mitarbeiter Andreas Rügen über das Studienfach Betriebswirtschaftslehre. „In die Richtung Wirtschaft möchte ich gehen“, weiß Helmut immerhin schon.

Um den Werdegang der Oberstufenschüler noch besser zu unterstützen, werden sie im Januar noch ein Bewerbungstraining durchlaufen, „und im Mai besuchen wir die Hochschulinformationstage in Osnabrück“, sagte Richter.

Danach weiß Pia Ortmann vielleicht auch, wo sie Psychologie studieren will. „Münster, Oldenburg oder doch in den Niederlanden, ich weiß es noch nicht“, sagte die 18-Jährige. Ihr hat die Option der Universität in Stenden gefallen, dass man für einen Schnuppertag vorbeikommen kann. Das will sie nutzen.

(Quelle: NWZ 23.10.2018)

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