An verschiedenen Stationen können sich die BBS-Schüler über die EU informieren. Auch Virtual-Reality-Brillen kommen zum Einsatz
Erneut ganz im Zeichen von Europa standen am Mittwoch wieder die Berufsbildenden Schulen Friesoythe (BBS/Standort Thüler Straße). Beim 2. Europatag konnten sich die Schülerinnen und Schüler mit der EU und aktuellen europäischen Themen auseinandersetzen. Organisiert und gestaltet wurde der 2. Europatag von der Europa-AG der BBS. Er wird an diesem Donnerstag noch fortgesetzt, so dass sich insgesamt rund 350 BBS-Schülerinnen und -Schüler über die EU informieren können. Die BBS Friesoythe sind Europaschule und Botschafterschule des Europäischen Parlaments.
Auch eine Fotoaktion ist Teil des 2. Europatages an den BBS Friesoythe. Zuvor schrieben die Schüler auf Wahlzettel, wofür sie sich in Europa starkmachen möchten. Bild: Sebastian Friedhoff
Gruppenweise machten die Schüler an vier großen Stationen Halt. Infoplakate und Broschüren informierten zusätzlich über EU-Institutionen etc. In einem Klassenraum wurde über Populismus diskutiert. Keno Geesen und Gabriel Rodehüser von der Europa-AG leiteten den Diskurs. Vorbereitet waren Politiker-Zitate. In kleine Gruppen aufgeteilt sollten die Schüler entscheiden, ob „ihr“ Zitat populistisch ist und sagen, von wem es stammen könnte.
Im Mittelpunkt der Diskussion stand die Flüchtlingsdebatte. So war z.B. das Zitat von Horst Seehofer zu lesen: „Wir sind nicht das Sozialamt für die ganze Welt“ (2015). Die Meinungen, ob dieser Satz populistisch sei, waren geteilt. So sagte eine Schülerin, dass das Zitat durchaus Wahrheitsgehalt habe, denn „wir nehmen ja jeden auf“.
Populismus brachten die Schüler mit Falschaussagen (Fake-News), Ausgrenzung, Beleidigungen etc. in Verbindung. Es gehe darum, den Schülern zu vermitteln, nicht alle Politiker-Aussagen ungefiltert zu glauben, sondern zu hinterfragen, so Geesen.
Europa in einem Wort
Im Anschluss schrieben die Schüler im Flur auf eine Tafel, was Europa für sie in einem Wort ausmacht oder ausmachen sollte. Die Bandbreite reichte von Frieden über Reisemöglichkeiten und Freiheit bis hin zu Toleranz, Familie, Hoffnung, Zensur. Ein Jahr soll die Tafel hängenbleiben.
In einem Multimedia-Raum konnten die Schüler mit vom Europäischen Parlament gestifteten Virtual-Reality-Brillen einen filmischen 360-Grad-Rundblick im Europäischen Parlament in Straßburg und Brüssel sowie in Form eines City-Guides in verschiedenen europäischen Städten genießen. Gezeigt wurde zudem ein Film vom Besuch der Europa-AG Anfang Juni beim Europäischen Parlament in Straßburg (European Youth Event) und einige Lehrfilme zum Thema Europa/EU. „Der Europatag ist total schön gestaltet von Schülern für Schüler“, lobte Schülerin Michelle Andres (17/Klasse 11-6). Dadurch könnten die Themen sehr gut nähergebracht werden.
Auch ein Quiz an Laptops mit zwölf Fragen zu Europa/EU gab es (Welcher Staat trat zuletzt der EU bei? etc.). In der Aula hatten die Schüler der Europa-AG, einige Lehrer und Helfer kulinarische Köstlichkeiten aus EU-Ländern vorbereitet. Gekostet werden konnten z.B. Zaziki, Croissants, Pizza, Knäckebrot, Shortbread, Gouda oder Chorizo.
Besonderer Besuch
Nun freut sich die Europa-AG (20 Schüler) auf einen besonderen Besuch im Oktober bei Euroscola. Als eine von wenigen Schulen in Niedersachsen wurden die BBS Friesoythe dafür ausgelost aufgrund ihres großen Europa-Engagements. Die Veranstaltung findet im Europäischen Parlament in Brüssel statt. Rund 500 Schüler aus den 28 EU-Mitgliedsstaaten tauschen sich in Englisch und Französisch darüber aus, wie sie sich eine EU vorstellen, in der sie gerne leben.
(Quelle: NWZ 21.06.2018)