400 Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschulen Friesoythe lernen in lockerer Atmosphäre mehr über Liebe, Sexualität, HIV und Aids. Das Präventionsprojekt kommt gut bei den Jugendlichen an.
Der Mitmach-Parcours zur Prävention sexuell übertragbarer Krankheiten macht aktuell 3 Tage lang Station im Forum am Hansaplatz. Für rund 400 Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschulen Friesoythe geht es um die Themen Liebe, Sexualität und Aids. Was gibt es für sexuell übertragbare Krankheiten, wo kann man sich anstecken und was ist wichtig zu wissen über Schutz und Verhütung? Das lernen die Schülerinnen und Schüler spielerisch an 5 Stationen von anderen Jugendlichen.
Die Lehrkräfte halten sich zurück. “Dann gibt es weniger Hemmungen”, erklärt Jutta Göken, Lehrerin der Klasse 12 der Fachoberschule (FOS) für Gesundheit und Pflege. Die Schülerinnen und Schüler kümmern sich eigenständig um das Projekt, beispielsweise die Zusammenarbeit mit dem Gesundheitsamt. Aylin Alfers, Eyleen Blümchen, Angelina Krüger, Lynn Meyer und Youssef Mahmoud haben sich im Rahmen ihrer Projektarbeit ein Schuljahr lang mit dem Thema befasst.
Themen wie HIV und Aids dürfen nicht in Vergessenheit geraten
“Es ist wichtig, dass HIV-Prävention gemacht wird. Auch wenn das Thema nicht ständig präsent ist, darf es nicht in Vergessenheit geraten. Deswegen sind wir froh, dass wir das Projekt wieder machen können”, erklärt Göken. Wegen der Corona-Pandemie musste der Parcours, der von der BBS Museumsdorf und der BBS Friesoythe mit ihren Standorten Scheefenkamp und Thüler Straße entwickelt wurde, pausieren.
Neben Geschlechtskrankheiten und Verhütung gehe es bei der Aufklärungsarbeit auch darum, mehr Toleranz für HIV-Positive zu schaffen, erläutert Göken. Die Behandlung von HIV oder der Gebrauch von Kondomen werden in lockerer Atmosphäre thematisiert. Zum Beispiel in Quizfragen oder Pantomimen können die Kleingruppen punkten und am Ende einen Preis gewinnen.
Aufklärung kann die Ansteckung mit sexuell übertragbaren Krankheiten verhindern
Die Aufklärungsarbeit von Schülern für Schüler kommt gut an: Die Klassen der Berufsfachschule Wirtschaft und Hauswirtschaft gehen interessiert an die Stationen heran. “Das hat Spaß gemacht”, lautet das Fazit der Gruppe von 15- bis 18-Jährigen. Unangenehm oder peinlich sei es nicht gewesen, weil Gleichaltrige das Wissen vermittelten.
Auch der Klasse der FOS gefällt ihre Aufgabe als Aufklärer. “Oft sind die Gruppen am Anfang noch verhalten”, berichten die 17- bis 21-Jährigen. Aber auch sie selber hätten ein wenig Zeit gebraucht, um sich daran zu gewöhnen, vor anderen über sexuell übertragbare Krankheiten zu sprechen. Doch die Überwindung lohne sich, weil Aufklärung die Ansteckung mit sexuell übertragbaren Krankheiten verhindern kann.
Text/Bild: OM Online, Fenja Hahn