Was denken Friesoyther Schüler über ein Auslandsjahr nach dem Abschluss? Die Möglichkeiten sind vielfältig.
Für Schulabsolventen gibt es nach dem Abschluss nicht nur Studium oder Ausbildung. Formen wie „Work and Travel“ oder „Au Pair“ ziehen junge Menschen ins Ausland. Wie stehen Friesoyther Schüler der Berufsbildenden Schulen dazu?
Für ihn ist es perfekt, um „einfach mal raus zu kommen“: Jona Geesen (17) aus Ramsloh weiß schon, dass er nach seinem Abschluss in einem Flugzeug sitzen wird. Was er mal werden will, weiß er hingegen noch nicht. „Ich hab’ ein paar Ideen“. Auswärts bei einem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) hofft er, durch neue Impressionen Antworten zu finden. Als Zeitverschwendung sehe er dieses Jahr daher auf keinen Fall. Er möchte nach Australien oder Neuseeland.
Über Auslandsaufenthalte informiert (v.l.) : Jona Geesen, Ben Coners, Nils Harwick und Matthis Heese
Englisch zu sprechen, ist für Jona kein Problem. Für Nena Kunert (17) ist das nicht so leicht. „Ich kann mir vorstellen, innerhalb der Ausbildung ins Ausland zu gehen.“ Die Böselerin weiß schon, dass sie medizinische Fachangestellte werden will. Momentan schaut sie englische Comicserien, um ihre Sprachkenntnisse zu verbessern. „Ich habe im Moment noch ein wenig Angst, Englisch zu sprechen“, gibt sie zu.
„Das beste Englisch lernt ihr in Schweden“, sagt Nils Harwick. Er arbeitet bei Eurodesk. Das ist ein Informationsnetzwerk, welches Schülern hilft, für den Weg ins Ausland die richtigen Angebote zu finden. Freiwillige engagieren sich bei diesem Dienst für eine bestimmte Zeit (zwei bis zwölf Monate), um in einer gemeinnützigen Organisation oder in einem Auslandsprojekt mitwirken zu können. Jeder zwischen 18 und 30 kann mitmachen. In 35 Ländern ist das Netzwerk vertreten und wird öffentlich gefördert. Für die Schüler ist die Beratung kostenlos.
„Ich will was Aktives machen, eine Abwechslung von der Schule bekommen“, sagt Jennifer Stecker (18). Sie ist überzeugt, lernen wird sie dadurch auch viel. „Neue Kulturen lernt man kennen, indem man etwas erlebt.“
Matthis Heese (18) hält nichts von der Idee, ins Ausland zu gehen. „Ich komme da nicht unbedingt weiter“, sagt der Ramsloher. Er befürchtet, dass seine Berufsaussichten dadurch stagnieren könnten. „Für mich ist Ausland eher Urlaub“, sagt auch Ben Coners (17) aus Elisabethfehn. Er brauche nach der Schule erst einmal etwas Handfestes. Eine Ausbildung. Welche, dass weiß Ben noch nicht, genau wie Jona.
Die Wahl empfinden sie aber nicht als Qual: „Es gibt nie zu viele Möglichkeiten“, sagt Jona. Marvin Rademacher aus Harkebrügge sieht das jedoch anders. Dass es heute viele Spezifizierungen in Berufsfeldern gibt, mache die Entscheidung für den eigenen Werdegang nicht einfacher, sagt der 17-Jährige.
(Quelle: NWZ 07.11.2019)