Geschmack Europas kommt bei Schülern gut an
Kulinarische Rundreise durch Europa: (von links) Neele Kramer, Rika Groothoff, Frauke Stallmann, Till Reil und Caroline Schulte haben Gerichte aus sieben verschiedenen Ländern serviert. Bild: Nils Coordes
Die Europatage wecken die Aufmerksamkeit der Schüler vor der Wahl. Die Jugendlichen sprechen über Vor- und Nachteile der EU. Einige setzen sich ganz besonders für das Thema ein.
Friesoythe Routiniert prüft Lena Arnemann die Wählerliste, kurz darauf gibt Selina Nova Behrends den Wahlzettel an Fabian Böhmann aus: „In eine freie Wahlkabine gehen, ein Kreuz bei ihrer Partei machen, den Zettel anschließend zweimal falten und in die Wahlurne werfen“, erklärt die Schülerin der BBS Friesoythe. Denn dort wird zurzeit gewählt.
„Während der Europatage am Donnerstag und Freitag haben unsere Schüler die Möglichkeit, an der Juniorwahl teilzunehmen. Die Ergebnisse werden ausgezählt und nach der Europawahl bekannt gegeben“, erklärt Politik-Lehrerin Uta Grüning. Anschließend wird im Unterricht über die Ergebnisse gesprochen. Böhmann ist 17 und freut sich über diese Möglichkeit: „Ich finde es gut, dass die Jugendlichen auch mit eingeschlossen werden und sehen, wie eine Wahl abläuft.“
Fabian Böhmann nahm an der Europa-Wahl für Schülerinnen und Schüler teil. Bild: Nils Coordes
Organisiert wurde die Wahl, ebenso wie die anderen Aktionen an den Europatagen, von rund 40 Schülern, die sich in der Europa-AG engagieren und damit Junior-Botschafter für Europa sind. Geleitet wird die AG von vier Lehrkräften, die als Senior-Botschafter bezeichnet werden. Neben Grüning sind dies Lars Murra, Bernd Hoffmeier und Ludger Burwinkel. „Wir sind nicht nur Europaschule, sondern Botschafterschule des EU-Parlaments“, erklärt Hoffmeier.
Neben der Wahl haben die Junior-Botschafter in drei weiteren Klassenräumen unter anderem ein Europa-Quiz organisiert, zeigen einen Film zum Thema und wollen mit ihren Mitschülern über Europa und die EU sprechen. „Dabei wollen wir zeigen, wo die Menschen im Alltag von Europa profitieren“, sagt Dennis Bent. Henning Conrads ergänzt: „Es geht nicht zwangsläufig darum, unsere Mitschüler zu überzeugen. Wir wollen auch bewirken, dass sie über Europa nachdenken.“ Am Ende der Diskussion sollen die Schüler brisante Zitate von Politikern den Parteien zuordnen.
Während der Pausen zwischen den Stationen können sich die Schüler im mit europäischen Fahnen geschmückten Forum stärken: Doch es kommt nicht irgendwas auf den Teller. Die Junior-Botschafter haben Spezialitäten aus sieben Ländern zubereitet: Vom Baguette bis zur Currywurst finden sich sämtliche internationalen Leckereien.
Für Hoffmeier ist das gesamte Europa-Projekt ein voller Erfolg: „Die AG begann vor drei Jahren auf Initiative von drei Schülern. Dann kamen immer mehr Interessierte hinzu, die sich freiwillig engagieren.“ Auch ihm ist wichtig, dass die Inhalte spielerisch und in Debatten auf Augenhöhe vermittelt werden.
In diesem Jahr findet die Aktion zum ersten Mal über zwei Tage statt. Die meisten der BBS-Schüler gehen klassenweise durch die verschiedenen Stationen.
Gaben ihren Daumen für Europa: (von links) Fahim Sarwari, Annika Memering, Nafiseh Barati und Leon Leippi. Bild: Nils Coordes
(Quelle: NWZ 17.05.2019)