Schüler nehmen Inklusion in die Hand
Inklusion muss nicht immer teuer und aufwendig sein: Die Berufsbildenden Schulen (BBS) Friesoythe zeigten, wie es auch anders gehen kann. 30 Schüler des Beruflichen Gymnasiums (BG) für Soziales der BBS beschäftigten sich zwölf Wochen lang mit dem Thema Inklusion. Der Ansatz dabei: Die Schüler nicht nur theoretisch auf das Abitur vorbereiten, sondern Theorie und Praxis miteinander verbinden und somit Inklusion auch praktisch umsetzen.
Großer Projekttag der BBS Friesoythe: Die Schüler stellten ihre verschiedenen Projekte vor. Bild: BBS
Anstatt unterrichtet zu werden, haben die Schüler selbst Projekte in die Hand genommen. Jeweils vier Schüler haben ein Projekt wie Theater, Schattentheater, Kochen, Tanz, Musik oder Spiel und Bewegung angeleitet und Mitschüler aus anderen Klassen und Herkunftsländern dazu eingeladen, mitzumachen. Vorgestellt werden sollten die Ergebnisse mit einem großen Projekttag „Schule ohne Grenzen“. „Die Teilhabe aller Schüler an Gesellschaft und Bildung ist ein großes Anliegen, was wir sehr unterstützen“, so Schulleiterin Marlies Bornhorst-Paul.
In der Pausenhalle der Schule am Scheefenkamp wurden dann alle Projekte vorgestellt. Es wurde zuerst musiziert, getrommelt, getanzt und einige Videos wurden gezeigt. Zu sehen waren unter anderem auch Schüler, die erst seit einigen Monaten in Deutschland sind und Theater in deutscher Sprache spielten. Im Anschluss an die Aufführungen konnten die Schüler an den Workshops teilnehmen, die sich die Projektgruppen überlegt hatten. Angeboten wurden Spiele, ein Escape Room, Schattentheater, Tänze, Musik und eine Verkostung von internationalen Gerichten. Die Workshops waren so gestaltet, dass jeder mitmachen konnte.
Zu sehen waren ein buntes Miteinander, motivierte Schüler und ein reger Austausch. Es interessierte nicht, woher man kam oder welchen sozialen Status man hatte oder mit was für Beeinträchtigungen derjenige Mensch lebt.
„Das ist Inklusion“, so eine Schülerin des Beruflichen Gymnasiums über den Projekttag. Die Schüler des BGS waren zufrieden, weil sie ihr Ziel „unsere Schule inklusiv zu gestalten“ erreicht hatten.
(Quelle: NWZ 06.04.2019)