Doppelt gut: Friesoyther BBS bieten parallel Abitur plus Ausbildung an

Infos auf der Homepage: Die Möglichkeit der Doppelqualifizierung kommt hinzu.

Die Doppelqualifikation feiert kreisweit Premiere: Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums Gesundheit und Soziales (Schwerpunkt Sozialpädagogik) haben ab dem kommenden Schuljahr die Möglichkeit, Abitur und Ausbildung zu vereinen. „Ein handfestes Fundament“ bewertet Studienrätin Claudia Gorke das Friesoyther BBS-Angebot, parallel zur allgemeinen Hochschulreife die Ausbildung zum Sozialpädagogischen Assistenten zu absolvieren. Auch Oberstufenkoordinator Lars Murra und Oberstudienrätin Melanie Ostermann-Albers heben einen der entscheidenden Vorteile hervor, durch praktische Einblicke die Theorie „besser nachzuvollziehen und zu verstehen“.

Bei Interesse wird in den Jahrgängen 11 und 12 ausgebildet. Die jungen Frauen und Männer gehen während ihrer Schulzeit in ein 160-stündiges Praktikum in Kindertagesstätten oder Grundschulen. Auf ihrem Stundenplan stehen vier statt zwei Stunden Unterricht im Fach Praxis. Wie die Verantwortlichen weiter mitteilen, könnten die zusätzlichen Einheiten auch geblockt an außerschulischen Lernorten stattfinden.

Praktikumsplätze werden von Einrichtungen gerne vergeben

Zu Beginn des Jahrgangs 13 schließt sich eine Klausur über den Praxisunterricht an, die zur Zeugnisnote und als schriftliche Abschlussprüfung zählt. Damit wäre die Ausbildung zur Sozialpädagogischen Assistenz erledigt, „die Vorbereitung auf das Abitur kann beginnen“.

Darüber hinaus sind 140 Stunden Praktikum außerhalb der Schulzeit nachzuweisen, die in den Ferien, am Wochenende oder nach dem Abitur geleistet werden können. Hier findet eine Bewertung durch die Lehrer nicht statt.

Praktikumsplätze für diesen Bereich zu bekommen, werde nicht zum Problem, zeigen sich die Pädagogen überzeugt. „Sie werden von den Einrichtungen gerne vergeben.“

Die Doppelqualifikation bedeutet auch eine Zeitersparnis: Nach dem Abitur könne sofort mit der zweijährigen Ausbildung zur Erzieherin oder zum Erzieher begonnen werden. Nicht zuletzt bietet das Angebot die Möglichkeit, sich im Studium etwas dazuzuverdienen.

Text/Bild: OM Online, Claudia Wimberg

 

Mit Abi und Ausbildung zum sozialpädagogischen Assistenten

Ab Sommer können Schülerinnen und Schüler an der BBS Friesoythe Abitur und gleichzeitig eine Ausbildung zu Sozialpädagogischen Assistenten machen. Das spart Zeit und gibt Einblick ins Berufsfeld.

Die Berufsbildenden Schulen (BBS) erweitern ihr Angebot: Ab dem kommenden Schuljahr können Schülerinnen und Schüler eine Doppelqualifizierung machen: Am Beruflichen Gymnasium Gesundheit/Soziales mit dem Schwerpunkt Sozialpädagogik können sie gleichzeitig Abitur und eine Ausbildung zur Sozialpädagogischen Assistenz machen.

Sozialpädagogische Assistentinnen und Assistenten werden in Kindertagesstätten und Grundschulen eingesetzt. Einige Berufsbildende Gymnasien in Niedersachsen bieten die Kombination schon an. Im Landkreis Cloppenburg sind die Berufsbildenden Schulen Friesoythe die ersten.

„Für die Schüler bringt das einige Vorteile“, sagt Lehrerin Melanie Ostermann-Albers. Sie sparten Zeit und bekämen einen guten Einblick in die praktische Arbeit. Nach dem Abitur könnten die Schüler direkt arbeiten, in die Ausbildung zum Erzieher gehen oder neben dem Studium Geld verdienen. Sicher sei es nicht das berufliche Endziel der Abiturienten als sozialpädagogische Assistenten zu arbeiten, sagt Lars Murra, Leiter der Berufsbildenden Gymnasien.

Fachkräftemangel

Ziel des Kultusministeriums sei es mit dieser Doppelqualifikation einen Fachkräftemangel auszugleichen, den es derzeit in Grundschulen und Kitas gibt. „Wir gehen davon aus, dass unsere Schüler darauf aufbauen“, ergänzt Ostermann-Albers.

Schon jetzt würden die Abiturienten des Gymnasiums Gesundheit/Soziales häufig Soziale Arbeit studieren oder auch Psychologie. Einige würden auch eine Ausbildung zu Erziehern machen. Für sie böte es sich an, während des Studiums oder in Übergangszeiten praktisch in ihren Berufsfeldern zu arbeiten. Auch sei es sicher hilfreich später auch diesen Teil der Arbeit mit Kindern zu kennen.

Praktische Arbeit

Die Ausbildung werden die Schüler in der elften und zwölften Klasse erhalten. Statt zwei Stunden Praxisunterricht pro Woche, werden sie vier Stunden haben.

Schon jetzt vermittele die reguläre Oberstufe große Teile des Wissens, dass auch die Sozialpädagogischen Assistenten benötigen. Zusätzlich müssen sie ein 160-stündiges Praktikum in einer Kindertagesstätte oder Grundschule machen, das fachlich von der Schule begleitet wird. Ein selbstgewähltes 140-stündiges Praktikum müssen die Schüler außerhalb der Schulzeit absolvieren. Das kann während der Ferien, am Wochenende oder auch erst nach dem Abitur passieren.

Wie alle Schüler an berufsbildenden Gymnasien werden auch sie in der zwölften Klasse eine Facharbeit machen, sie besteht in diesem Fall aus einem Projekt und einer Präsentation. Eine vierstündige schriftliche Abschlussprüfung wird zu Beginn Klasse 13 abgelegt. Die BBS zählt diese aber gleichzeitig als Klausur im Fach Praxis.

Die Ausbildung ist dann abgeschlossen, so dass sich die Schülerinnen und Schüler nun auf das Abitur konzentrieren können.

Text: NWZ, Eva Dahlmann-Aulike

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