Mit einer feierlichen Zeremonie ist die Erweiterung des Standortes am Scheefenkamp der BBS Friesoythe eingeweiht worden. Die Erweiterung schafft unter anderem 700 Quadratmeter zusätzliche Nutzfläche, gleichzeitig wurden bestehende Teile der Schule umfassend energetisch saniert und aufgewertet.
Landrat Johann Wimberg begrüßte als Schulträger der BBS Friesoythe die geladenen Vertreter der Schule, der Bundes- und Landespolitik, des Kreistages, der Stadt Friesoythe, der Kirchen, sowie der am Bau beteiligter Unternehmen und Schülerinnen und Schüler sowie Nachbarn. „In dieser Periode des Kreistags wurden schon Investitionen von weit über 100 Millionen Euro für die 11 Schulen in der Trägerschaft des Landkreises angeschoben und auf den Weg gebracht. Das ist eine stolze Summe und zeigt, wie wichtig der Politik die Ausbildungsmöglichkeiten und die damit verbundenen Zukunftschancen für junge Menschen sind“, betonte Wimberg. 2,6 Millionen Euro hätten am Standort „Scheefenkamp“ der BBS Friesoythe Bau und Sanierung insgesamt gekostet. Landrat Wimberg dankte allen am Bau Beteiligten für die gute Ausführung und auch den Fördergeldgebern, dem Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, der Kreisschulbaukasse und dem Niedersächsischen Ministerium für Inneres und Sport für insgesamt 1,13 Millionen Euro.
Die Arbeiten am Standort Scheefenkamp umfassten die Erweiterung des Traktes C und die Sanierung des Dachs und der Fassaden, die sich nun in einem modernen Grau präsentieren. Auf einem Gründach hat nun eine Photovoltaik-Anlage Platz gefunden, die unter besten Konditionen 63 Kilowatt Strom produzieren kann. Dazu wurden unter Anwendung eines neuen Konzeptes Brandschutzmaßnahmen im gesamten Schulgebäude durchgeführt. Es entstand außerdem ein Carport für drei Fahrzeuge und ein Aufzug, der bestehende Teile der Schule nun auch barrierefrei werden lässt. Fünf normale Unterrichtsräume, ein Pflegeraum, ein Sanitätsraum und ein Laderaum sind am Standort entstanden.
Schulleiterin Marlies Bornhorst-Paul betonte, dass es entscheidend im Kampf gegen den Fachkräftemangel sei, wohnortnah Ausbildungsmöglichkeiten vorzuhalten. Außerdem nahm sie das Motto des Landkreises „Wir ist hier“ zum Anlass, um es auf Wahrheitsgehalt zu prüfen. „Das bedeutet hier in der Region gemeinsame Unterstützung, grenzüberschreitendes Denken und ein gutes Verständnis davon, was Kommunalpolitik bedeutet. Dieses „Wir ist hier“ erleben wir jeden Tag in der Schule, es bewegt Menschen in der Region und an der Schule. Es ist eine Stütze für die Schülerschaft und eine Basis für eine Gemeinschaft.“ Weiter dankte die Schulleiterin dem Landkreis als Schulträger und allen Unterstützern und Wegbegleitern bei diesem Projekt.
Architekt Michael Kramer erläuterte die technischen Besonderheiten des Baus an diesem „vielschichtig aufgestellten überregionalen Bildungsstandort. So könne das Gründach 80 Prozent des Niederschlags speichern, was sowohl die Effizienz der PV-Anlage steigere, als auch bei Starkregenereignissen das städtische Regenwassernetz entlaste und an heißen Tagen die Umgebung kühle. „Ich hoffe, die Arbeiten hier haben sich nicht auf die Noten ausgewirkt“, scherzte Kramer, dessen Büro nur 50 Meter entfernt ist, was sich positiv auf die Ökobilanz des Baus ausgewirkt habe.
Elternratsvorsitzender Bernhard Baumann sah in der Erweiterung ein Symbol für die enge Zusammenarbeit von Schule, Schülerinnen und Schülern, Eltern, Betrieben und der Kommunalpolitik. „Als Eltern sind wir dankbar für die Investition in die Zukunft unserer Kinder“, fand Baumann.
Für den kirchlichen Segen sorgten ökumenisch Pfarrer Ulrich Bahlmann und Pfarrer Johannes Rohlfing. Bahlmann erinnerte sich, in der Vergangenheit als Vikar in diesem Gebäude unterrichtet zu haben. „Mögen alle, die hier in diesem Hause als Lehrende oder Lernende sind, Freude und Erfolg haben“, sagte er bevor das Gebäude mit Weihwasser gesegnet wurde. Sein evangelischer Kollege Johannes Rohlfing lobte die zeitgemäße Ausrichtung der Inhalte der BBS und auch des neuen Gebäudes: „Fachkräftemangel, Inklusion, Energiewende – die großen gesellschaftlichen Herausforderungen werden hier in diesen Räumen heruntergebrochen.“
Für die musikalische Untermalung sorgte Schülerin Sophia Henken, Schülerinnen und Schüler sorgten für das leibliche Wohl vor und während der Einweihungsfeier.
Text/Bild: Sascha Rühl, LK Cloppenburg