Beim Mitmach-Parcours geht es um Verhütung und Geschlechtskrankheiten. Die Jugendlichen räumen mit Vorurteilen über HIV auf.
Wie wird das HI-Virus übertragen? Welche Verhütungsmittel schützen vor Geschlechtskrankheiten? Das sind Themen, um die es beim „Mitmach-Parcours zu Aids, Liebe und Sexualität“ des Gesundheitsamts des Landkreises Cloppenburg geht.
Sprechen mit ihren Mitschülerinnen und Mitschülern über Schutz und Verhütung (von links): Christina Sajnolin, Diana Kele, Michelle Schröder, Carolina Glübrecht und Nikita Schaaf.
Bild: Manuela Wolbers
An zwei Vormittagen lernen rund 400 Schüler der BBS Friesoythe im Forum am Hansaplatz einiges über möglichst sicheren Geschlechtsverkehr, Geschlechtskrankheiten sowie verschiedene Methoden der Verhütung. Anders als sonst sind die Fachleute keine Lehrkräfte, sondern Schülerinnen und Schüler der 12. Klasse der Fachoberschule Gesundheit und Soziales. „Fünf Schüler haben seit Beginn des Schuljahres an dem Projekt gearbeitet“, erklärt ihre Lehrerin Jutta Göken. Beim Parcours werden sie von ihren Klassenkameraden unterstützt.
Dass Jugendliche in diesem Jahr in Friesoythe die Stände betreuen, hatte zunächst praktische Gründe: Die BBS hätten dafür nicht genügend Lehrkräfte abstellen können. Nach anfänglicher Unsicherheit ist Annika Chmiel von der HIV-Beratung des Gesundheitsamts Cloppenburg vom Erfolg überzeugt: „Das ist eine ganz tolle Sache.“ Die Hemmschwellen bei dieser Thematik sind oft niedriger, wenn man mit Gleichaltrigen darüber sprechen kann.
„Anfangs waren wir nervös“, sagt Carolina Glübrecht nach dem ersten Durchgang. Gemeinsam mit Christina Sajnolin, Diana Kele, Michelle Schröder und Nikita Schaaf hat sich die Schülerin auf den Parcours vorbereitet. Die Aufregung habe sich „relativ schnell gelegt“. Die anderen Jugendlichen hätten gut mitgemacht. „Alle waren ganz offen.“
An zwei der fünf Stationen geht es vor allem um das HI-Virus. Dabei lernen die Jugendlichen, ob das Risiko einer Übertragung in bestimmten Situationen besteht und wie hoch dies ist: Beim Händeschütteln oder Küssen wird das Virus zum Beispiel nicht übertragen. An einer weiteren Station versetzen sich die Jugendlichen sowohl in einen an HIV erkrankten Menschen, als auch Familie, Gesellschaft oder berufliches Umfeld. Hier geht es unter anderem darum, Vorurteile abzubauen.
An einer weiteren Station stellen die Schülerinnen und Schüler verschiedene Verhütungsmittel vor. Dabei zeigen sie auch, wie man diese richtig anwendet und klären auf, welche eine Schwangerschaft verhüten können und welche vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützen.
Auch ein Glücksrad gehört zu den Stationen. Hier beantworten die Jugendlichen Fragen zu verschiedenen Themen rund um Sexualität.
Zur Auflockerung gibt es noch eine Pantomimestation. Hier stellen die Jugendlichen verschiedene Begriffe dar – von Liebeskummer bis zum geplatzten Kondom.
(Quelle: NWZ 15.05.2019)