Schüler simulieren Bundestagswahl

Juniorwahl
Stimme abgegeben: Insgesamt rund 600 BBS-Schüler waren aufgefordert, unter realen Bedingungen zu wählen. Begleitet wurde das Projekt von Christoph Brand, Ludger Burwinkel und Maike Tepe-Dultmeyer (von links).

Zur Juniorwahl wurden junge Frauen und Männer aus 34 Friesoyther Klassen benachrichtigt. Unter realen Bedingungen verläuft das bundesweit bekannte Projekt, das das Interesse für Politik wecken soll.

Die Wahlbenachrichtigungen haben alle Adressaten erreicht. Sie werden abgegeben und mit dem Wählerverzeichnis verglichen, bevor der Wahlvorstand die Stimmzettel aushändigt. Es folgt der Gang zur Wahlkabine. 2 Stimmen sind möglich, 21 Parteien registriert. Danach falten die Wählerinnen und Wähler ihr überdimensional langes Papier und stecken es in die Wahlurne.

Für die meisten der jungen Frauen und Männer der Berufsbildenden Schulen (BBS) Friesoythe ist das Prozedere eine Einstimmung auf die Bundestagswahl in 4 Jahren. Die „Juniorwahl“ als eines der größten Schulprojekte Deutschlands ist ein handlungsorientiertes Konzept zur politischen Bildung an weiterführenden Schulen, mit dem nach eigenen Angaben das Interesse am politischen Geschehen geweckt und Meinungsprozesse gefördert werden sollen.

An den BBS waren 2 Tage vor der Bundestagswahl 34 Klassen und 600 Schüler aufgefordert, an dem demokratischen Prozess teilzunehmen. „Die Wahlbeteiligung liegt bei rund 90 Prozent“, freut sich die Projekt begleitende Pädagogin Maike Tepe-Dultmeyer über die Resonanz. Kollege Ludger Burwinkel organisierte mit Praktikant und angehendem Berufsschullehrer Christoph Brand das Wahllokal.
Über Einzug ins Kanzleramt mitentscheiden

Über Mitbestimmung, Wahlsysteme, Parteien und ihre Programme haben sich die jungen Wähler im Unterricht informiert. Darunter auch die beiden Klassensprecherinnen Michelle Lettler (20) aus Gehlenberg und Emma Holzapfel (17) aus Elisabethfehn, für die es selbstverständlich ist, wählen zu gehen.

Michelle wird auch am Sonntag ihre Kreuze setzen und mit entscheiden, wer ins Kanzleramt einzieht. Emma kann das erstmals in 4 Jahren, aber bei der Kommunalwahl (ab 16 Jahren) war sie bereits dabei. Politik finden beide wichtig, und nicht nur im Familienkreis, sondern auch in der Schule würden die unterschiedlichen Positionen diskutiert. „Corona und der Umgang damit war und ist natürlich ein großes Thema“, sagt Michelle, die sich auch für Klimaschutz besonders interessiert. Jugendthemen kämen nach Ansicht der beiden Schülerinnen „häufig zu kurz“, eine höhere Wertschätzung müsse nach wie vor der Bereich der Pflege erfahren, unterstreichen die angehenden Heilerziehungspflegerinnen.

Wie sie und ihre Mitschüler abgestimmt haben, wird vor der Bundestagswahl nicht verraten. Sie erhalten am Sonntagabend Hochrechnung und Ergebnisse.

Bild / Text: OM Online, Claudia WimbergGesamter Artikel

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