Eine sehr ereignisreiche Woche verbrachten insgesamt 53 Schülerinnen und Schüler der Beruflichen Gymnasien der BBS Friesoythe in Berlin. Organisiert wurde die Fahrt von den Lehrkräften Stephan Meinerling, Mathias Hilgen und Ralf Stammermann.
Nach sechsstündiger Busfahrt besichtigten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei herrlichem Sonnenschein das Schloss Sanssouci. Die barocken Räume des Schlosses Friedrich II. und der prachtvolle Garten waren ein erster eindrucksvoller Einblick in das, was an den kommenden Tagen noch folgen sollte: interessante Informationen und ein vielfältiges Programm.
Am nächsten Tag stand die Stasizentrale in der Normannenstraße auf dem Plan. Die Schülerinnen und Schüler konnten in die Büroräume des ehemaligen Stasi-Chefs Erich Mielke gehen und wurden durch die Anlage geführt, in der zum Schluss über 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das System der DDR am Leben hielten. Stellenweise fassungslos hörten sie in den Führungen die persönlichen Erlebnisse der DDR-Bürger, die mit der Stasi zu tun hatten. Ein Besuch im Stasi-Gefängnis Hohenschönhausen stand danach auf dem Programm. Zeitzeugen sprachen über ihre Erlebnisse im Gefängnis und erzählten eindrucksvoll, dass vielen der Schülerinnen und Schüler Tränen in den Augen standen.
Natürlich durfte bei einem solchen Programm und einer Studienfahrt nach Berlin, der Besuch der Bernauer Straße nicht fehlen. An der ehemaligen Berliner Mauer informierten sich die Schülerinnen und Schüler über die Geschichte der Berliner Mauer, aber insbesondere auch über geglückte und gescheiterte Fluchtversuche, gerade an diesem Teil der ehemaligen innerdeutschen Grenze.
Doch nicht nur historische Ereignisse und die deutsche Geschichte standen auf dem Programm, auch kulturell wurde etwas geboten. Die Show „ARISE“ im Friedrichstadtpalast war eine willkommene Abwechslung zum Tagesprogramm. Alle waren begeistert von vielen atemberaubenden, akrobatischen und musikalischen Szenen, die die Show zu bieten hatte.
Da Erich Kästners „Fabian“ den angehenden Abiturienten aus dem Unterricht bekannt war, waren sie auch auf literarischen Spuren in Berlin unterwegs. Viele Szenen aus dem Werk spielen in Berlin und diese Orte waren nun wahrhaftig zum Greifen nah. Auch Szenen aus Alfred Döblins „Alexanderplatz“ wurden besucht. In literarischen Führungen vertieften die Schülerinnen und Schüler auf diese Weise noch einmal den Inhalt der Werke.
Den Abschluss bildete ein Besuch im Schloss Cäcilienhof, in dem die Potsdamer Konferenz im Jahr 1945 stattfand. Die Schülerinnen und Schüler standen vor dem runden Tisch, an dem die Alliierten in wochenlangen Verhandlungen Deutschland nach dem Krieg unter sich aufteilten und die Zukunft Deutschlands beschlossen.
Text und Bild: Ralf Stammermann, BBS Friesoythe
