Parlamentsarbeit hautnah erlebt

Wie funktioniert das Europäische Parlament? Dieser Frage nachgegangen sind jetzt 17 Schülerinnen und Schüler der Berufsbildenden Schulen Friesoythe am Standort Thüler Straße. Sie nahmen an der „Euroscola“ teil. Das vielfältige europäische Engagement an der Schule hatte dafür gesorgt, dass die Schule ausgewählt worden war. So gibt es an den BBS eine Europa-AG, die mittlerweile 50 Schüler zählt, so Schülerin Regine Stammermann, die an der „Euroscola“ in Straßburg teilnahm.

Die BBS-Schüler vor dem Europäischen Parlament in Straßburg. (Bild: BBS)

Insgesamt 500 Schüler aus 20 EU-Staaten kamen zusammen. Sie durften für einen Tag Mitglied des Europäischen Parlaments in Straßburg sein, debattierten im Plenum und in Ausschusssitzungen über aktuelle Themen und nahmen an Abstimmungen über Entschließungen teil. Die Friesoyther Schülerinnen und Schüler, die gemeinsam mit acht Schülern der BBS Wittmund und in Begleitung des Lehrers Ralf Stammermann nach Straßburg reisten, beschäftigten sich mit Themen wie Umwelt und erneuerbare Energien, mit Sicherheit und Menschenrechte, mit der Zukunft Europas oder Migration und Integration. Auch um Jugendbeschäftigung ging es an diesem Tag.

Dass sich die Debatten ganz wie im echten Parlament nicht immer einfach gestalteten und auch kontrovers debattiert wurde, berichtete Keno Geesen, der sich in seiner Gruppe mit der Zukunft Europas befasste. Jugendarbeitslosigkeit zu senken, gleichzeitig ein einheitliches Immigrationsgesetz auf den Weg zu bringen und den Beitritt neuer Länder in die EU zu regeln, dazu hatte diese Gruppe Positionen erarbeitet.

„Dürfen Menschenrechte eingeschränkt werden, wenn die Sicherheit auf dem Spiels steht?“ lautete die Frage in einer anderen Gruppe.

Nachdem in den Ausschüssen – auf Englisch – diskutiert und eine Position gefunden worden war, hatte der Berichterstatter im Plenum die Gelegenheit, zehn Minuten vorzutragen und die Mehrheit für sich zu gewinnen, bevor über die Anträge abgestimmt wurde. Diese Vorträge wurden in verschiedene Sprachen übersetzt.

Die Schüler konnten zudem den EU-Abgeordneten Enrique Calvet Chambon zu seinen Positionen etwa in Bezug auf den Brexit befragen. Die aus Nordirland stammenden Schüler der „Euroscola“ machten keinen Hehl daraus, dass sie den Brexit für eine falsche Entscheidung hielten, berichteten die Friesoyther.

Erfolgreich war Eric van Lewen. Der Friesoyther Schüler bewies mit seiner vierköpfigen Gruppe das meiste Wissen über Europa beim Euro-Game und gewann eine Medaille.

(Quelle: NWZ 01.11.2018)

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